Mit einem Festival der Jagdhornmusik feierten die Jagdhornbläser Bühl ihr 40-jähriges Bestehen.
Befreundete Jagdhornbläsergruppen aus dem Achertal, Kehl, Murgtal und Renchen-Urloffen bildeten mit dem Jubiläumsverein eine eindrucksvolle Vielfalt der Jagdhornmusik. Mit insgesamt 80 Bläsern in der vollbesetzten Kirche St. Peter und Paul in Bühl, mit der bekannt einmaligen Akustik, erlebten die Zuhörer ein noch nie dagewesenes Jagdhornkonzert. Zu Beginn dieses Konzerts, moderiert von Horst Schug, zeigten bereits die Bühler Jagdhornbläser, dass man mit Jagdhörnern, die nur auf Naturtönen basieren, ein breites musikalisches Spektrum von der glanzvollen und heroischen Fanfare über konzertant arrangierte Jagdsignale bis zu anspruchsvoller Konzertliteratur aus der klassischen Musik abdecken kann. Gleich zu Beginn dieses Konzerts wurde dies durch die Bühler Jagdhornbläser belegt, das sie unter der Leitung von Reinhold Oser mit dem „Halali“ und dem „Großen Halali“ aus dem Oratorium „Die Schöpfung“ von Josef Hayden eröffneten. Von Horst Schug wurden nun die Jagdhornbläser aus Renchen – Urloffen angekündigt, die dem Jubiläumsverein unter der Leitung von Egon Busam mit den Stücken „Waldchoral“, „Ehrenfanfare“ und „Jagdliche Fanfare“ gratulierten. Daran schlossen sich die Jagdhornbläser aus dem Achertal unter der Leitung von Thomas Faist mit ihrem Programm an. Majestätisch „läuteten“ die „Schwarzwald-Glocken“, gefolgt von der „Hegewaldfanfare“ und der „Kornspringerfanfare“. Die Jagdhornbläsergruppe des Hegering Kehl, unter der Leitung von Uwe Dreher, bestehen schon seit 51 Jahren. Für ihren Vortrag „Waldtreiben“ erhielten sie spontanen Applaus. Das übrige Programm enthielt die Stücke „Echofanfare“ und „Waldfanfare“. Ganz andere Dimensionen der Jagdhornmusik eröffneten nun die Jagdhornbläser Murgtal unter der Leitung von Bärbel Lindner mit aparten Kontrasten zwischen Fürst-Pless- und Parforce-Hörnern in Deisenrroths „Jagdfanfare“ und Bons „Großer Gott, wir loben dich“. Im „Largo“ aus Händels „Xerxes“, vom Bühler Hornmeister Marc Noetzel arrangiert, begeisterte Roman Kilgus als Tenor. Mit außergewöhnlichen Aufführungen warteten nun die Jagdhornbläser Bühl auf. Zunächst erklang aus der „Hubertusmesse“ von Heinz Haag und Franz Kastenhuber ein Stück für Solo und gemischte Jagdhörner, anschließend erklang eine „Fantasie“ von Alfred Gundacker im Wechsel zwischen dem prägnanten Orgelspiel von Marc Noetzel und den Klängen der Bläser. Damit wurden dem Vortrag ganz neue Klangfarben hinzugefügt. Nach dem Stück „ Grüße aus den Bergen“ von Heinz Haag erklang „Ein schöner Tag“ und schließlich „Amazing grace“, wobei Manfred Fischer den Sologesang übernahm, bei dem die Bläser zeigten, dass sie nicht nur das Jagdhorn blasen, sondern auch solistisch als Männerchor großartig unterstützen können. Einen beeindruckenden Abschluss bildeten die 80 Bläser aller am Konzert beteiligten fünf Jagdhornbläsergruppen, die zur Intonation des „Festmarsches“ und „Jagdlichem Auf Wiedersehen“ sich gemeinsam im Chorraum versammelten. Es wurde ein klanggewaltiges Finale des Jagdhornkonzerts, das vom Publikum mit langanhaltendem Beifall und sogar „standing ovation“ belohnt wurde. Beim anschließenden Festakt im Bürgerhaus Neuer Markt war Gelegenheit, dem Jubiläumsverein zu gratulieren. „Beglückwünschen möchte ich euch besonders zu den herausragenden Leistungen, die ihr in den letzten Jahrzehnten erbracht habt“ wandte sich Kreisjägermeister Hans-Jochen Volmer an die Jagdhornbläser Bühl zu deren 40-jährigem Bestehen. H.-J. Volmer gratulierte seitens des Kreisvereins Rastatt/Baden-Baden der Badischen Jäger. Die Jagdhornbläser Bühl hätten durch ihre Musik auch eine begeisternde Öffentlichkeitsarbeit für die gesamte Jägerschaft geleistet. Er erinnerte an die von Hegeringleiter Walter Kraus und Forstamtsleiter Werner Bach initiierte Gründung der Bühler Gruppe am 13. März 1974. Durch das Engagement von Siegmar Kunz als musikalischem Leiter sei es dem Ensemble gelungen, ein außerordentlich ansprechendes Niveau zu erreichen. Marc Noetzel und Reinhold Oser hätten dessen Werk vorzüglich fortgeführt. Volmer erinnerte an die zahlreichen Erfolge, darunter den Titel „Landesmeister“ im Jahr 2006. Organisatorisch hätten Bernd Wernet, Siegfried Eumann und nun seit 21 Jahren Bernd Stösser die Jagdhornbläser bestens geführt. In den 40 Jahren hätten diese 80 Hubertus- und Bergmessen mitgestaltet und sich an 18 Landeswettbewerben in Baden – Württemberg, Rheinland- Pfalz und Schleswig-Holstein sowie an internationalen Wettbewerben beteiligt. Volmer versprach: „Unser Kreisverein wird sich nach Kräften dafür einsetzen, dass das wertvolle Kulturgut „Jagdmusik“ erhalten bleibt. Walter M. Löw, Landesobmann der Jagdhornbläser, überreichte die Ehrenurkunde des Landesjagdverbandes an die Jagdhornbläser Bühl, würdigte deren Wirken und meinte: „Deren rühriger Obmann Bernd Stösser sei ein echtes Vorbild“. Dieser gab Dank und Lob an all jene weiter, die am Erfolg der Bühler Gruppe beteiligt waren, besonders an Gründungsmitglied Günter Binz sowie an die 1974 eingetreten und heute ebenfalls noch aktiven Bläser Hubertus Gerber, Siegmar Kunz und Willi Maurath, an Marc Noetzel (heute Vizedirigent und Hornmeister), an den musikalischen Leiter Reinhold Oser, der in der Vorbereitung des Festkonzerts „Geduld, Ausdauer und gute Nerven bis zum Schluss“ bewahrt habe. Stösser ernannte Oser, der bereits früher die Jagdhornbläser Bühl jahrelang geleitet hatte, ebenfalls zum Hornmeister.